Eine eigene Firma gründen, davon träumen sehr viele Menschen. Und etliche nehmen das Ganze dann auch in Angriff, um endlich keinen Chef mehr vor der Nase sitzen zu haben. Leider platzen viele dieser Träume von der eigenen Firma schon nach kürzester Zeit. Denn die Anfängerfehler sind eigentlich immer dieselben: Zu viele Privatentnahmen, zu wenige Einlagen und falsche oder völlig fehlende Werbemaßnahmen.
Wie kann man eine eigene Firma gründen?
Wer nur etwas Bescheidenes in Angriff nehmen möchte, der kann sich beispielsweise als Kleinunternehmer, neben seinem eigentlichen Beruf, etwas hinzuverdienen. Den Gewerbeschein dazu hat man meist innerhalb von Tagen besorgt. Mit dem Schein alleine verdient man allerdings noch keinen einzigen Euro. Auch bei einem Kleinunternehmer mit einem geplanten jährlichen Umsatz unter 17.500 Euro sollten Grundregeln beachtet werden. Ist man Angestellter, so sollte man den Chef immer über die Nebentätigkeit informieren und sich diese schriftlich erlauben lassen. Durch die Festanstellung ist man sozialversichert und somit auf der sicheren Seite.
Kapital, um die eigene Firma zu gründen
Wem das Kleinunternehmertum nicht genügt, der kann sich auch vollständig selbstständig machen. Je nach Branche, wird er dazu Eigenkapital benötigen. Hat er nur wenig finanzielle Reserven, so kann ihm Gründerkapital der KfW dabei helfen. Dieses bekommt man aber nicht einfach so, denn es muss Vorarbeit geleistet werden. Ein Businessplan und eine Rentabilitätsvorschau sind unerlässlich, um Mittel bewilligt zu bekommen. Und um vor allen Dingen nicht schon nach ein paar Monaten mit leeren Händen oder einem Schuldenberg vor dem Trümmerhaufen der Firma zu sitzen.
Potenzielle Kunden, Angebot und Nachfrage
Wenn es in einer Kleinstadt zum Beispiel schon zehn Internetcafés gibt, so macht es kaum Sinn, das elfte zu eröffnen. Bieten schon dreißig Firmen für Garten- und Landschaftsbau in dieser Stadt ihre Dienste an, so sollte man ebenfalls tunlichst die Finger davon lassen.
Der angestrebte Markt muss sondiert werden, um eine reelle Chance auf ihm zu haben. Abgesehen von den Lizenzen und Bewilligungen der Industrie- und Handelskammern oder der Innungen, die man benötigt, um überhaupt auf bestimmten Sektoren arbeiten zu dürfen.
Steuern, Berufsgenossenschaft und Krankenkasse
Umsatzsteuervoranmeldung, Einkommenssteuer und Berufsgenossenschaft wollen nicht nur, sondern sie müssen bezahlt werden. Wer sich mit Steuererklärungen auskennt, kann sie online selbst abgeben, aber dem blutigen Anfänger ist davon dringend abzuraten. Also muss auch ein Steuerberater her, und auch der muss bezahlt werden.
Selbstständige müssen sich für teures Geld privat krankenversichern und auch in die Renten- und Arbeitslosenversicherung wird eingezahlt.
Eine eigene Firma gründen heißt, ins eiskalte Wasser zu springen und schwimmen zu lernen.